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44 Tage – Alles hat seine Zeit

Eigentlich ist die 3 meine Glückszahl, aber heute ist es die 4. Nur noch 44 Tage, dann habe ich meinen letzten Arbeitstag und danach wird sich alles ändern. Endlich ist es soweit und das jahrelange Warten hat ein Ende. Vor zwei Jahren stand die Frage im Raum wo ich anfange. Heute kann ich sie sehr leicht beantworten: Bei mir selbst. Nur zu merken, dass etwas nicht richtig läuft reicht nicht, man muss auch den Mut haben den ersten Schritt zu tun.

Das Schlüsselding

Der Mut, das ist ein Schlüsselding. Als mutig habe ich mich selbst nie empfunden, eher als leichtsinnig oder ein bisschen verrückt. Oder besser noch als Träumer, der die Realität nicht sehen möchte. Doch halt, formen nicht wir selbst unsere Realität? Hab nicht ich es in der Hand? Ja, tatsächlich bin ich mittlerweile der Meinung, dass meine Umwelt nur ein Abbild dessen ist, was ich mir selbst erschaffe. Vielleicht war es mutig zu erkennen, dass ich selbst der Herr über mein eigenes Leben bin. Ich kann niemandem die Schuld für Versagen in die Schuhe schieben oder über das Unglück, das tief in mir lauert. Auch wenn ich eine schlimme Kindheit hatte, liegt es an mir diese hinter mir zu lassen und nach vorn zu schauen.

Zeit ist Gott

Ja, es war die größte Errungenschaft in den letzten beiden Jahren zu erkennen, dass ich immer nur im Jetzt lebe. Vergangenheit und Zukunft haben keine Macht über mich, denn im Jetzt ist es, als gäbe es sie nicht. Irgendwo habe ich gelesen, dass die Gegenwart ganze 3 Sekunden umfasst.

Mein Leben spielt sich also immer in diesen 3 Sekunden ab, streng genommen werde ich in diesen 3 Sekunden geboren und sterbe… In diesen 3 Sekunden hört aber auch die Zeit auf zu existieren. Das Jetzt war immer schon, genau genommen ist im Jetzt das erste Leben entstanden, im Jetzt leben die ersten Menschen, auch Jesus lebt im Jetzt. Es ist ziemlich schwer zu erklären, was da in mir vorgeht. Einfach ausgedrückt könnte man sagen, dass ich – und natürlich auch du – in allem bin, was je gewesen ist und auch in allem was kommen wird. Es gibt keine Geburt und keinen Tod, in dem Sinne wie wir es interpretieren, denn alles ist im Jetzt.

Mein Sohn sagte mit 8 Jahren: „Zeit ist Gott“. Diese Aussage hat mich nie losgelassen und heute habe ich eine Ahnung warum.

Voller Sehnsucht

Warum bin ich nicht mit dem zufrieden, was ich habe, was mir die Gesellschaft bietet?
Diese Frage habe ich vor 2 Jahren gestellt. Weiter schreib ich, dass ich mich mit der Gesellschaft arrangiert habe und weiter: „Ich gehe ein in dieser Gesellschaft, sie nimmt mir die Luft zum Atmen, sie nimmt mir die Möglichkeit der Menschen zu sein, der ich sein könnte: Mutig, voller Tatendrang, Fröhlichkeit und mit großen Träumen.“ Wenn ich heute darüber nachdenke und wieder an dieses Schlüsselding denke, fällt mir gleich ins Auge, dass ich selbst dafür verantwortlich bin. Ich suche es mir aus, in dieser Gesellschaft zu leben. Ich habe unendliche viele andere Möglichkeiten, aber ich habe mich für diese entschieden. Warum?
Die Antwort ist einfach:

Nur aus der Disharmonie kann Neues erwachsen!

Ich habe immer nach Harmonie gesucht, sehnte mich danach, dabei gibt es sie eigentlich gar nicht. Sie ist nur ein flüchtiger Dunst, wie ein Schleier, der immer dann wieder verschwindet, wenn ich meinte sie zu erahnen.  

Aber Harmonie bringt mich im Leben nicht weiter, sie macht mich träge und faul. Wie Eckhart Tolle sagt, ich falle unter die Schwelle des Bewusstseins hinunter. Neues und Kreatives kann nur aus der Disharmonie heraus entstehen. Auch die Natur funktioniert so, kaum hat sie die Harmonie erreicht, geschieht etwas und die Harmonie kippt und aus der Disharmonie heraus entsteht wieder etwas Neues.  Nur durch diese Disharmonie wurde mir klar:

Es ist nie zu spät sein Leben zu ändern!! 

Und um wirklich Veränderung zu erreichen, musste ich sehr aufmerksam sein und Nachsicht üben. Ich glaube Nachsicht ist sehr wichtig und die sollte man mit sich selbst haben. Manche Menschen sind sich selbst gegenüber sehr streng. Ich wollte nachsichtig mit mir sein und das ist mir auch gelungen. Vor 2 Jahren habe ich einen Plan gefasst, aber mir war immer klar, dass sich dieser auch ändern kann. Heute weiß ich, dass es sehr wichtig war und ist, flexibel zu bleiben. Heute steht fest, ich werde mein ganzes Leben hinter mir lassen, so wie geplant: Wohnung ist gekündigt, Job ist gekündigt, die Hälfte der Möbel sind verkauft. Allerdings werde ich nicht mit dem Fahrrad auf Reisen gehen, sondern mit dem Camper und das Fahrrad kommt hinten drauf. Ich werde nicht endgültig aussteigen, sondern erstmal nur etwas über 3 Monate. Was danach kommt? Keine Ahnung. Es ist mir heute auch nicht mehr wichtig, weil ich weiß, dass das Leben sich um mich kümmert, wenn ich mich um mich selbst kümmere. In den letzten 2 Jahren habe ich ein Urvertrauen in das „Schicksal“ entwickelt. Ich bekomme immer genau das, was ich verdiene und brauche, im Guten wie im Schlechten.

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Zu spät!
Einen ersten Gedanken konkretisieren

44 Tage

Einmal tief durchatmen. Nur noch 44 Tage und es ist endlich soweit. Alles ist bereit, alles ist auf dem Weg. Und ich bin einigen Menschen in meinem Umfeld so unheimlich dankbar (ja auch dir, der du meinen Blog liest). Sie haben meinen Weg begleitet und bereichert, es tut mir unheimlich leid sie zurück lassen zu müssen, aber auch hier hoffe ich, dass wir weiterhin Kontakt halten. Und ich freue mich auf all die zukünftigen Menschen, die ich kennenlernen darf und die für mein weiteres Leben wichtig werden.

Gerade in diesem Moment verspüre ich Glück, Dankbarkeit, Demut und den Mut einen neuen Abschnitt zu beginnen.

Alles hat seine Zeit. <3


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