
Einen ersten Gedanken konkretisieren…
Denken ist einfach und machen wir ständig und genau hier liegt das Problem!
Ein Gedanke ist da und im nächsten Moment ist er wieder weg. Sicherlich kommt er noch mal wieder, aber vielleicht ist er auch dann wieder weg. Irgendwann tun wir den Gedanken als unausführbar ab und dann ist er in Zukunft noch schneller weg, wie vorher.
Was ich damit sagen möchte?
Ganz einfach, damit das dieses Mal nicht passiert, gibt es für mich diesen Blog hier!
Er soll mich daran erinnern, dass ich diesen Gedanken habe und daran festhalte. Denn soweit weg, so unausführbar ist mein Gedanken nicht. Er hat durchaus eine Berechtigung, eigentlich sogar eine sehr große. Dieser Gedanke soll mein zukünftiges Leben beeinflussen, es lenken und vor allem Ziele stecken. Denn Ziele werde ich brauchen. Es ist eine Sachen zu sagen: diesen Sommer fahre ich nach Neuseeland in den Urlaub. Eine ganz andere Sache ist es zu sagen: Ich werde in 3 Jahren mein ganzes Leben auf den Kopf stellen!
Alleine bei dem Gedanken „das ganze Leben auf den Kopf zu stellen“ wird einem schwindelig. Zum Glück brauche ich das aber auch nicht, denn ganz entscheidend ist nur der Anfang, die Ausgangssituation und ein ungefährer Plan. Wie in meinem letzten Blog bereits geschrieben, gibt es keine Sicherheiten. Ich kann natürlich einen 10-Jahresplan machen, aber wollen wir wetten, dass alles anders kommt wie gedacht?! Also, weg mit dem 10-Jahresplan und her mit einem realistischen Anfang.
Da gibt es einige Fragen, die beantwortet werden sollten:
1. Wann?
2. Wie?
3. Was?
Wann?
Diese Frage ist am einfachsten und schnellsten beantwortet. Der Zeitpunkt richtet sich nach meinem Alter. Ich finde der 50. Geburtstag ist ein wichtiger Moment im Leben. Viele feiern diesen Tag groß mit vielen Freunden, viel Alkohol und Essen. Mein 50. Geburtstag soll leise werden, ganz leise. Er soll Einkehr und Umkehr sein. Der Moment in dem sich die Dinge zum Guten wenden. Vielleicht wie ein 2. GEBURTStag.
Also habe ich noch 3 Jahre Zeit, um zu sparen und zu organisieren. Doch bevor ich überhaupt etwas konkret planen kann, muss ich das Wie klären!
Wie?
Hier beginnt es schon kompliziert zu werden. In Gedanken bin ich viele Szenarien durchgegangen und immer wieder stoße ich an (eigene gedankliche) Grenzen. An diesem Punkt ist es wirklich wichtig zu wissen, was man vom Leben erwartet; was einen glücklich macht. Es gibt ganz viele Möglichkeiten einer Auszeit:
- ein langer Urlaub
- Umstellung auf Teilzeitarbeit
- Zeitkonten
- ein Jahr Sabbatical
- Altersteilzeit
- Bundesfreiwilligendienst/ Soziales Jahr
- Praktika im Ausland
u.v.m
Natürlich sind die Möglichkeiten auch abhängig vom Alter und da ist 50 natürlich ein doofes Alter. Zu jung um nah an der Rente zu sein und zu alt, um noch ein Praktikum im Ausland zu machen. ? Nein, für mich kommt eigentlich nur eine Richtung in Frage und die heißt komplett auszusteigen. Teilzeit ist toll, gibt mir aber nicht die Möglichkeit der Gesellschaft und ihren Zwängen ganz zu entkommen. Und ein Jahr Auszeit ist auch schön, aber es wäre nur ein fauler Kompromiss, der mich hungrig nach mehr macht.
Nein im Moment würde es so aussehen, dass ich kündige und alles aufgebe (Wohnung, Auto). Also müsste ich mich von allem verabschieden, auch von den schönen Dingen, wie z.B. meiner Wohnung und Einrichtung. Ist ja nicht alles schlecht! Immerhin habe ich mir das alles über Jahre hinweg aufgebaut. Aber letztendlich glaube ich, dass es ganz einfach wird, je näher man dem Moment kommt.
Was?
Auch beim Was kommt es sehr auf die eigenen Vorlieben an. Was erwarte ich vom zukünftigen Leben? Was möchte ich noch sehen? Was möchte ich erleben? Wenn man sich mal schlau liest, findet man einige Möglichkeiten. Von alternativen Lebensgemeinschaften, die sich fast ausschließlich selbst versorgen bis zum Backpacker, der die Welt erkundet. Diese Entscheidung ist für mich auch einfach, weil ich immer schon neugierig auf die Welt war, die Menschen in anderen Kulturen, andere Religionen, Fauna, Flora. Die Welt ist so wunderschön und es wäre traurig nicht so viel wie möglich davon zu sehen! Klingt blöd, aber ich habe nun auch nicht mehr so viel Zeit mehr wie ein junger Mensch. Wäre ich noch 30 Jahre alt, dann würde ich vielleicht eine alternative Lebensgemeinschaft auswählen.
Also das Ziel steht fest, die Welt möchte ich sehen und davon so viel wie möglich. Einige schöne Orte durfte ich schon sehen und auch dort möchte ich noch einmal hin.
Ich möchte die Welt atmen!
So und wie stelle ich das an? Mit einem Wohnmobil, auf einem Mofa, einem Motorrad, einem Fahrrad oder gar zu Fuß? Kaum hat man eine Entscheidung getroffen, steht die nächste an und eine ist schwerer als die andere!
Ein Wohnmobil ist toll, gerade für Menschen in meinem Alter! ? Man kann alles mitschleppen, muss sich nicht anstrengen, hat ein richtiges Bett zum schlafen, kann überall Halt machen und hat es relativ bequem. Ist nur die Frage, ob ich das will… Und dann die Kosten. Will ich dafür so viel Geld ausgeben? Und wenn mal etwas repariert werden muss… Nein, so verlockend der Gedanke auch ist, er scheidet aus. Ganz abgesehen davon, dass es nicht gerade die Umwelt schont. Hier los zu lassen fällt schon schwer….
Mofas sind cool und die Vorstellung auf einem durch die Welt zu fahren, gefällt mir. Aber auch ein Mofa oder Motorrad ist teuer, braucht Benzin, Versicherung und ich hätte immer Angst, dass es mir gestohlen wird, gerade in den ärmeren Ländern. Nein, auch das fällt raus.
Fahrrad… ein guter Gedanke. Man kommt schnell voran, sieht während dem Fahren sehr viel, kommt überall hin, auch auf abgelegenen Wegen, kann relativ viel mitnehmen ohne es schleppen zu müssen, schont die Umwelt, Kosten halten sich im Rahmen, auch bei Reparaturen und ich kann es überall hin mitnehmen (Bus, Bahn, Flugzeug, Hotelzimmer). Es ist aber körperlich – je nach Strecke – sehr fordernd. Ein bisschen Angst hätte ich schon, dass ich es körperlich nicht schaffe. Aber… auch das kann man doch trainieren oder? Bin ja nicht unsportlich….
Zu Fuß… da kommt mir sofort in den Kopf, dass man alles tragen muss. Tag für Tag 20 – 30 kg ?, man schafft max. 20 – 30 km am Tag und muss zusätzlich noch für Bus, Bahn usw. bezahlen, da man nicht jede Strecke zu Fuß laufen kann. Man ist hochgradig unflexibel.
Eigentlich ist die Entscheidung für mich schon gefallen: Das Fahrrad!
Und dann ist man ja immer noch flexibel sich in bestimmten Ländern, wo das Fahrrad keinen Sinn macht, z.B. Australien sich ein Wohnmobil günstig zu kaufen und wieder zu verkaufen. Aber darüber brauche ich mir im Moment keinen Kopf zu zerbrechen. Das kann man entscheiden, wenn es soweit ist. Australien wäre nicht mein erster Stopp!
So, damit habe ich schon mal die wichtigsten Fragen vorab für mich beantwortet.
2021 ist das große Jahr, ich werde alles abstoßen bzw. verkaufen bis auf die Dinge, die ich in meinem Rucksack (bzw. Satteltaschen) unterbringen kann und dann geht es mit dem Fahrrad in die große weite Welt.