
Nachhaltiges Campen
Schon seit einigen Jahren begleitet mich Zero Waste, also die Müllvermeidung. Doch momentan ganz besonders, weil ich auf Facebook die Gruppe „Holiday Cleaner“ gegründet habe. Es geht darum die Plätze für Camper, aber auch die z.B. Urlaubsstrände vom Müll zu befreien und davon Fotos in der Gruppe zu posten. Meiner Meinung nach kann eine Situation nur dann geändert werden, wenn man sich dessen bewusst ist und das möchte ich gern mit der Gruppe erreichen.
Aber es geht natürlich auch im Vorfeld um Müllvermeidung. Auf vielen freien Plätzen gibt es keine Mülleimer oder -tonnen. Natürlich nicht, denn diese Plätze befinden sich mitten in der Natur, also genau dort, wo wir unseren Urlaub verbringen möchten. Je weniger Müll wir produzieren, desto weniger Müll müssen wir auch entsorgen. Darauf möchte ich heute in diesem Beitrag eingehen.

Generelles
Vorab solltest du immer überlegen, ob du neue Anschaffungen nicht über eBay Kleinanzeigen oder anderen Secondhand Läden tätigen kannst. Alles was du nicht neu kaufen musst ist ein Gewinn, nicht nur für deinen Geldbeutel, sondern auch für die Umwelt. Viele Dinge kannst du mit ein bisschen Fantasie auch selbst herstellen, wie z.B. Taschen aus alten Stoffen. Und wenn mal etwas kaputt geht, solltest du immer erst prüfen, ob du oder ein Fachmann es reparieren kann.
Der Camper
Ja, auch am beim Camper selbst kannst du auf Nachhaltigkeit achten. Generell ist es schon nachhaltig einen Camper zu nutzen, anstatt in den Urlaub zu fliegen! Und je mehr Personen im Camper mitfahren, desto besser ist die CO2-Bilanz.
Du solltest auf jeden Fall auf den Kraftstoffverbrauch des Fahrzeuges achten und du kann diesen auch durch energiesparendes Fahren verringern (frühes Hochschalten, ausrollen lassen usw.). Auch mitgenommene Fahrräder können vor Ort helfen nachhaltiger zu sein. Und erhöhe den Reifendruck, denn das senkt den Rollwiderstand und somit den Verbrauch!
Camping-Küche
Es ist wohl überflüssig zu erwähnen, dass man Plastikgeschirr oder -besteck nicht benutzen sollte. Es gibt wunderbare Alternativen, die wenig wiegen und unkaputtbar sind wie z.B. Emaille-, Edelstahl- oder Bambus-/ Holzgeschirr. Für Snacks unterwegs eignet sich z.B. Lunch-to-Go Becher aus Bambus hervorragend. Sie wiegen sehr wenig, bieten viel Platz, zwei extra Behältnisse und sind leicht zu reinigen. Hier mein Lunch Becher:
Oder du kannst auch ein altes Schraubglas benutzen. Diese wiegen zwar mehr, aber dafür musst du nichts Neues kaufen. Schraubgläser benutze ich auch zur Aufbewahrung. Sofort nach dem Einkauf kommen die Lebensmittel aus den Plastikverpackungen heraus (es geht ja leider nicht immer ohne Verpackung). Ein weiterer Vorteil, ich kann dies bereits auf dem Parkplatz des Supermarkets machen und die Verpackung dort entsorgen. Hier findet man immer Mülleimer!!
Entdecke die alte Brotdose wieder! Sie kann sogar als Teller herhalten und dir unterwegs treue Dienste leisten. Ich habe mir vor Jahren mal eine aus Edelstahl gekauft und bin immer noch zufrieden, sie hat eine sehr gute Qualität:

Das gleiche gilt auch beim Trinken. Hier solltest du auf jeden Fall auf wiederbefüllbare Wasserflaschen zurückgreifen, z.B. aus Edelstahl. Für meinen Tee habe ich mir einen Thermobecher gekauft. Aus diesen kann ich auch bequem bei der Fahrt trinken, ohne Unfälle. Er hält bis zu 4 Stunden warm:

Ich habe schon öfter von Frauen gehört, die Angst davor haben, dass man Ihnen bei einem netten Beisammensein KO-Tropen ins Trinken gibt. Auch hier eignet sich perfekt ein geschlossener Becher, wie z.B. ein To-Go-Becher oder auch hier kannst du ein Schraubglas nehmen, machst oben ein Loch in den Deckel (mit einem Schraubenzieher) und steckt dort einen Strohhalm (aus Metall oder Bambus) hinein. Funktioniert super!
Kommen wir nochmal zum Kaffee. Hier kannst du Kosten und Abfall vermeiden, indem du einen permanenten Kaffeefilter benutzt. Du musst ihn nur nach jedem Gebrauch reinigen. Eine French Press geht natürlich auch und der Kaffee schmeckt hervorragend.
Und dann gibt es natürlich noch unendlich mehr Ideen zur Zero Waste Küche. Hierzu habe ich schon viele Beiträge geschrieben, wie:
Einkaufen
Bereits beim Einkaufen von Lebensmittel kannst du auf Verpackungen verzichten. Nicht immer, aber du kannst bewusst darauf achten. So nutze ich z.B. Brötchentüten (die hoffentlich nur aus Papier bestehen) öfter. Diese Brötchentüten nutze ich auch für viele andere Dinge, die sind super praktisch. Dann bietet es sich natürlich an frische Lebensmittel einzukaufen, gerade im Urlaub hast du Zeit zu kochen. Es gibt nichts Besseres als das landesübliche Obst und Gemüse!
Wenn du nur eine kurze Tour unternimmst, macht es absolut Sinn sich zu Hause etwas in Gläser oder Beutel abzufüllen, auch Gewürze!
Besuche in deinem Urlaub Wochenend- und Bauernmärkte. Die sind super spannend und es gibt viele landesübliche Leckereien. Auf diesen Märkten kannst du dir die Ware auch in Dosen abfüllen lassen, die sind etwas entspannter als in Supermärkten.
Und bitte kauft keine Plastiktüten beim Einkaufen! Nutzt mitgebrachte Beutel oder Körbe/ Taschen. Ich nutze gerne einen großen Rucksack.
Grillen
Wo wir gerade beim Einkaufen sind, möchte ich auch noch das Grillen ansprechen. Wir alle lieben es, egal ob mit oder ohne Fleisch. Abends am Feuer sitzen, Gitarre spielen, das Leben genießen… Und wer von euch hat sie noch nicht auf Wiesen, an Seen oder Campingplätzen gesehen, die beliebten Aluschalen oder Folien? Auch für diese schrecklichen Aluschalen gibt es super Alternativen:
Gusseisen-Grillpfanne, Pflanzenblätter-Ummantelung zum Schmoren im eigenen Saft, Grillbretter, Grillstein, Grillkartoffeln ohne Folie – direkt in die Glut.
Also bitte bitte bitte, lasst diese Aluschalen daheim!
Die lieben Hunde
Sehr viele von uns sind mit Hunden unterwegs und deshalb finde ich es sehr wichtig auch dieses Thema anzusprechen. Leider ist es immer noch nicht selbstverständlich, dass Hundekot eingesammelt wird. Sehr oft sehe ich auch, dass die Menschen den Kot einsammeln und dann mit dem Plastiksack ins Gebüsch werfen … (????)… Es ist einfach unglaublich. Ganz egal wie ihr es handhabt, benutzt doch bitte kompostierbare Hundetüten!! Die kosten zwar ein bisschen mehr, aber nach 18 Monaten haben sie sich zersetzt (Plastiktüten benötigen dafür 10 bis 20 Jahre oder mehr).
Hygiene/ Bad
Zu diesem Bereich möchte ich gar nicht so viel sagen, denn es gibt hier unheimlich viele Sachen, die man ändern kann. Ich praktiziere das bereits seit Jahren und kann mich in meiner Außendusche genüsslich abduschen, ohne schlechtes Gewissen. Zur täglichen Hygiene braucht es nicht immer Seife!
In den letzten Jahren habe ich hierzu sehr viele Beiträge geschrieben, hier eine Auswahl:
Meine Seife und mein Shampoo beziehe ich schon seit längerem nur noch von Sauberkunst.de. Ich bin total zufrieden, sowohl von der Qualität, als auch dem Service. Hier trifft Herz auf Leidenschaft.
Was in den Beiträgen noch nicht steht: Seit kurzer Zeit benutze ich HappyPo (von DM, gibt es aber bestimmt auch in anderen Drogerien) und bin damit sehr zufrieden, denn das kann ich auch im Camper nutzen. Mein Toilettenpapierbedarf ist damit um 70% zurückgegangen und Wasser gibt es überall.
Reiniger/ Waschmittel
Auch bei den Reinigern (man braucht ja für alles einen eigenen Reiniger) und Waschmittel fällt viel Müll an. Natürlich kann man auch hier auf natürlich Produkte zurückgreifen und nach jahrelanger Erfahrung kann ich guten Gewissens behaupten, dass diese selbstgemachten Produkte um ein Vielfaches besser sind, als gekaufte. Das Einzige was ich bis jetzt nicht ersetzen konnte ist Fensterputzmittel, hier habe ich noch nichts Gutes gefunden.
An dieser Stelle möchte ich auch auf bereits vorhandene Beiträge verweisen, mit den passenden Rezepten:
Fazit
Wenn du den Beitrag bis hier gelesen hast, wird dir klar sein, dass man unglaublich viel Müll einsparen kann. Es sollte also, wenn du dich daranhältst, unterwegs zu keinen Müllproblemen kommen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich seit der Umstellung über 50% Plastikmüll einspare. Zähle ich den normalen Hausmüll auch noch mit dazu sind es noch mehr, ich tippe auf 70%.
Was machst du noch alles um Müll einzusparen? Ich freue mich auf deinen Kommentar.
Titelbild: Pexels
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