
Papa Nero und Damouchari Beach
Papa Nero ist eigentlich von Trikeri nicht weit entfernt, aber mit dem Camper langatmig, anstrengend und nervenaufreibend. Die Straße ist schmal und nach rechts hin teilweise bis zu 100 Meter abfallend. Zum Glück war bei mir wenig Betrieb, so dass ich die meiste Strecke mittig fahren konnte. Eine Kurve nach der nächsten, rechts, links, hoch, runter, eine Kehre, noch eine, wieder eine Kurve… Sehr selten konnte ich in den 4. Gang schalten. Plötzlich eine Fahrbahnverengung über die Brücke, nur noch einspurig und sie sieht alles andere als vertrauenserweckend aus und diese Brücke sollte nicht die Einzige bleiben. Ab und an ist die Straße zum Hang einfach weggebrochen, bei mir standen vorher immer Warnschilder. Und dann kurz hinter Tsagkarada geht es Richtung Papa Nero ab. Nun geht’s bergab, aber richtig. Ich werde im Camper ordentlich durchgeschüttelt und muss bei den Kehren teilweise in den 1. Gang schalten. Und dann …. ENDLICH … angekommen. Als erstes musste ich mir einen Kaffee machen und Haferkekse essen. Stressabbau. Auch mein Hund ist völlig fertig, aber das hat andere Gründe.
Papa Nero… ich bin verwöhnt aus Trikeri, ja Papa Nero ist nicht so schön, es ist touristischer, was natürlich auch seine Vorteile hat. In den kleinen Supermärkten, wovon es mehrere hier gibt, bekommt man auch praktische Dinge, wie z.B. neue Flipflops oder Surfbretter. Um diese Jahreszeit sind die Regale zwar ziemlich leergefegt, aber mit ein bisschen Glück kann man noch das eine oder andere Stück ergattern. Vorteil der Jahreszeit ist ganz klar, dass es kaum Touristen gibt (meist nur Tagesbesucher) und dass der Strand total leer ist. Der Strand ist nett, aber auch hier habe ich schon Besseres gesehen.
Am Tag der Ankunft machen mein Hund und ich einen ruhigen, weil mein Hund nicht so ganz auf der Reihe ist. Ich möchte ihm ein bisschen Auszeit und Erholung gönnen, auch mir tut es mal ganz gut. Wir spazieren nur mal den Ort rauf und runter und erkunden die Gegend. Liebevoll hat man auch hier versucht die ganzen Hotels (man hat das Gefühl es gibt hier nur Hotels oder Appartements) passend in das Stadtbild zu integrieren. Man könnte fast meinen es sind normale griechische Häuser. Das macht ja auch den Charme des Pilion aus! Das Wasser strahlt auch hier in einem schönen türkis, wobei es nicht ganz so klar ist, was aber an der starken Brandung liegt. Man darf nicht vergessen, dass Papa Nero an der Nordostküste des Pilion liegt und somit an der Ägäis. Die Wellen sind hoch und das Klima ist um einiges rauer als in Trikeri.
Richtig spannend wird es allerdings am nächsten Tag, denn wir – ähm ich – wollen wandern. Mein Hund ist gar nicht begeistert und es endet damit, dass ich ihn sogar ein Stück des Weges tragen muss. Tja, wenn Madame nicht will… später jedoch findet sie ihren Spaß wieder und läuft wie gewohnt vorneweg. Leider habe ich mit meiner App wieder Probleme die Wege zu finden, so dass ich einfach einen neuen Weg gehe, der nicht ganz so lang ist, aber das macht überhaupt nichts. Durch das viele Bergauf und Bergab ist es anstrengend genug.
Unser Weg führt uns zum Damouchari Beach, vorher passieren wir jedoch noch den Naturhafen von Damouchari, in dem leider derzeit keine Boote sind. Damouchari macht auf mich den Eindruck eines Hippie-Dorfes. Alles ist bunt, wild und ein bisschen ausgeflippt. Der Eindruck verstärkt sich noch durch einen VW-Bus, den wir finden und diverse Spielereien in allen Nischen und Winkeln. Domouchari verzaubert und macht Lust auf mehr. Der Strand ist leider sehr steinig, aber dafür strahlt das Meer mit dem Himmel um die Wette. Und wieder durfte ich in Griechenland ein kleines Juwel entdecken.
Morgen verlasse ich den Pilion und es geht auf die Halbinsel Evia! Ich bin sehr gespannt.