England

St Ives, das „kleine Fischerdorf“ – idyllisch und mit Künstlerkolonie

Ort: St Ives TR26 2xx, Cornwall, South West England

Art: Fischerdorf mit Künstlerkolonie

Kontakt:

Farmers‘ Market, Guildhall, Street-an-Pol TR26 2DS, website: www.stivesfarmersmarket.co.uk, jeden Donnerstag von 9:30 – 14:00 Uhr

 Fakten:

St Ives, Quelle Wikipedia:

St Ives ist eine Stadt in der Grafschaft Cornwall in England und zählt etwa 11.000 Einwohner. Der Name leitet sich von der kornischen Heiligen Ia ab, nach welcher die Kirche im Ort, St Ia’s Church, benannt ist. St Ives ist als beliebter Ferienort und Künstlerkolonie bekannt.
Im Jahr 1877 wurde eine Eisenbahnstrecke von der nahegelegenen Gemeinde St Erth nach St Ives gebaut. Die Stadt wurde danach zum beliebten Ausflugs- und Ferienort, nicht zuletzt deshalb, weil sich im Ort selbst zwei große Strände (Porthminster Beach und Porthmeor Beach) und ein weiterer kleiner Strand (Porthgwidden Beach) befinden.

In der Nähe findet man die Carbis Bay und den kilometerlangen Strand der St Ives Bay. Alle Strände sind bereits mehrfach ausgezeichnet worden aufgrund ihrer Lage, ihrer Blicke und ihres feinen weißen Sandes.
Bernard Leach (1887–1979) und der Japaner Shoji Hamada (1894–1978) begründeten 1920 die Leach Pottery in St Ives. Sie stellten Töpferwaren unter dem Gesichtspunkt westlicher und östlicher Kunst und Philosophie her. Leach arbeitete bis zum Jahr 1972; fünf Jahre später, 1977, zeigte das Victoria and Albert Museum in London seine Arbeiten. Die Leach Pottery ist noch in Betrieb und unterhält ein kleines Museum, das Leachs Werke und die seiner Schüler zeigt.

Ben Nicholson, Alfred Wallis und Christopher Wood gründeten 1928 in der Stadt eine Künstlerkolonie. 1993 eröffnete die Londoner Tate Gallery einen Ableger in St Ives am Porthmeor Beach mit den Werken der dort wirkenden Künstler wie beispielsweise Ben Nicholson und seine Frau Barbara Hepworth, eine der berühmtesten englischen Bildhauerinnen, deren Werke auch in einem eigenen, idyllisch gelegenen Museum, ihrem früheren (Trewyn-)Studio, zu sehen sind. In St Ives lebt seit 1974 auch ein bedeutender moderner Maler: Roy Ray (* 1936), der der kornischen Sprache und Landschaft mit seinen Bildern Ausdruck verleiht. 1913 wurde der Komponist George Lloyd in St Ives geboren.
Die britische Schriftstellerin Virginia Woolf verbrachte als Kind mit ihrer Familie von 1882 bis 1894 die Sommermonate in St Ives. Woolf, die eine sehr unglückliche Jugend erlebte, widmete St Ives und Cornwall später den Roman Jacobs Zimmer. Auch ihr Roman Die Fahrt zum Leuchtturm ist – obwohl auf der Hebrideninsel Skye angesiedelt – eine Reminiszenz an St Ives. Das frühere Sommerhaus von Woolfs Vater Leslie Stephen, Talland House, liegt in der Nähe von Porthminster Beach. Es war von 1882 bis 1895 im Besitz der Familie Stephen.

In St Ives spielen auch einige Romane wie zum Beispiel Die Muschelsucher der auch in Deutschland populären Schriftstellerin Rosamunde Pilcher, deren Geburtsort Lelant nicht weit entfernt ist. St Ives heißt in ihren Büchern Porthkerris und diente oft als Kulisse für die in Deutschland ebenfalls bekannten Romanverfilmungen.

 

Anfahrt: Da die Parkplätze in St Ives eigentlich immer voll sind, wird allgemein dazu geraten mit dem Bus oder der Bahn anzureisen. Von Penzance (Bahnhof) fährt der Atlantic Coaster A17, der auch tatsächlich sehr zügig vorankommt und nicht lange unterwegs ist, da der Weg über eine breite Bundesstraße führt.

Komoot-Link zum Rundweg:

(Komoot ist eine App, die du dir hier herunterladen kannst )

 

Bericht:

Heute – an meinem 13. Urlaubstag und somit letzten Tag in Cornwall – geht es nach St Ives. Laut diversen Internetseiten ein absolutes Muss, wenn man in Cornwall ist. Ein zauberhaftes Fischerdorf mit kleinen Gassen, Künstlern, Geschäften und zwei Stränden, die regelmäßig Preise gewinnen, sogar für die schönsten Strände Europas. Das klang für mich sehr vielversprechend und wie immer habe ich mir einen gemütlichen Wanderweg von 8 km herausgesucht, um auch die Umgebung kennenzulernen.

Kurz vor 11 Uhr ging es mit dem Atlantic Coaster A17 los, der zum Glück nicht so voll war. Relativ schnell, weil der Bus hauptsächlich auf der Bundesstraße fährt, waren wir in St Ives angekommen. Raus aus dem Bus und zack – schon der Strand vom Hafen vor den Füßen. Ja, ok, ganz nett, aber sooooo voll?! Das war ich von Cornwall nicht gewöhnt.

In einem Infoblatt aus dem Hotel habe ich erfahren, dass es jeden Donnerstag von 9:30 – 14:00 Uhr einen Farmers‘ Market gibt, also war das mein erstes Ziel. Er war auch gleich um die Ecke, leider nicht draußen, sondern in einer Halle. Die Produkte waren wirklich toll und alle regional und wenn mein Koffer nicht jetzt schon so unglaublich voll gewesen wäre, hätte ich mir dort etwas Tolles gekauft! Selbstgemachte Salben, Cremes, Käse, Gin, Marmeladen, Gemüse, Obst, Pasteten, Kuchen, Tee… ach und noch vieles mehr!

Da ich am letzten Tage unbedingt noch einmal einen Cornish Cream Tea essen/trinken wollte, habe ich mir ein nettes Teehaus gesucht und gestaunt, nämlich über die Preise in St Ives! Ich habe das Doppelte für den Cream Tee bezahlt als in Lamorna. Besser geschmeckt hat er leider auch nicht.

Also ging es mit vollem Bauch und zufrieden weiter Richtung „Innenstadt“ und mich traf der Schlag. Ich fand die Straßen vorher schon sehr voll, aber was mich hier erwartete war der „Knaller“. Die Menschenmassen schoben sich durch die Straße. Ja, die Geschäfte rechts und links waren ganz nett, aber mir verging die Lust sie mir genauer anzuschauen (erst recht bei den Preisen…).

Der nächste Strand kam ins Blickfeld und dieser war noch voller, als der vorherige. Man sieht es sehr gut auf den Bildern, Territorien werden mit Windschützern abgesteckt. Was ein Horror! Und der darauffolgende Strand war auch nicht besser. Ich war heil froh, als ich St Ives endlich hinter mir gelassen hatte und der anhaltende Lärmpegel allmählich verebbte.

Halten wir also noch einmal fest: Wer es gern kuschelig und laut mag, der ist in St Ives bestens aufgehoben, das Nachtleben ist sicherlich auch belebter als anderswo. Wer das allerdings nicht so mag, der kann sich St Ives getrost sparen. Von einem Fischerort kann hier keine Rede mehr sein, überall wird gebaut und romantisch ist nur noch das Kreischen der Möwen. Und gute Strände gibt es in der Gegend mehr als genug, wie z.B. der Gwithian Beach, der ja auch zur St Ives Bay gehört. Da muss man sich also nicht direkt in St Ives an den Strand legen. Tatsächlich gibt es in St Ives einige sehr interessante Galerien, die sich auch bestens dazu eignen dem Trubel mal für ein paar Minuten zu entgehen.

Mein kleiner Rundweg war sehr nett, ich habe dann auch noch ein ruhiges Fleckchen ca. 3 km von St Ives entfernt gefunden, um eine Pause zu machen.

Das Beste am Tag war definitiv das Wetter, es schien den ganzen Tag die Sonne, während es in Penzance bewölkt war. Also doch letztendlich alles richtig gemacht!!

 

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