
Cormòns, Collio-Weinbaugebiet und Parco del Castello
Der Tag begann sehr entspannt mit einem kurzen Morgenspaziergang und einem leckeren Frühstück. Nachdem wieder alles eingepackt war, machten wir uns auf den Weg. Heute lag ein längeres Stück vor uns (wenn ich von uns spreche, meine ich meinen Hund und mich!!). Vom Wörthersee ging es weiter Richtung Süden, bei Villach über die Grenze und weiter nach Udine, wo ich südöstlich einen sehr netten Stellplatz gefunden habe. Er ist sogar mit Ver- und Entsorgung und liegt auf dem einzigen Hügel weit und breit. Man hat eine Sicht bis zum Meer… na gut, vielleicht nicht ganz.
Ich habe mich für die Landstraße entschieden, um Geld zu sparen, aber auch weil ich Zeit habe. Diese Entscheidung habe ich nicht bereut. Die Gegend war traumhaft schön, mit hohen Bergen und einem wunderschönen Gebirgsfluss.
Ich ließ mich auch nicht von den Italienern ärgern, die mir auf der Stoßstange hingen. Einige Zeit später sollte ich merken warum:
1. Kein Italiener hält sich an irgendeine Geschwindigkeitsbeschränkung.
2. Die Geschwindigkeitsbeschränkungen sind zum großen Teil völlig seltsam aufgestellt.
3. Werden sehr oft einfach nicht aufgehoben.
Nach einiger Zeit habe ich mich von 30er oder 50er Schildern auf völlig freier Landstraße auch nicht mehr beeindrucken lassen.
Cormòns, Quelle Wikipedia:
Der Ursprung des Ortes reicht weit zurück, schon 181 v. Chr. war Cormòns eine römische Militärstation. Später brachten hier die Patriarchen von Aquileia die Beute der Plünderung von Grado in Sicherheit. 1487 überließen die Grafen von Görz die Burg dem römisch-deutschen König Maximilian I. von Habsburg.
Am 12. August 1866 wurde in Cormòns nach dem Dritten Italienischen Unabhängigkeitskrieg der Waffenstillstand zwischen dem Kaisertum Österreich und dem Königreich Italien unterzeichnet. Unterzeichner war für Österreich General Karl Moering und für Italien General Agostino Petitti Bagliani di Roreto.
Bis zum Ersten Weltkrieg war der Ort Garnison der österreichisch-ungarischen Armee. 1914 war hier das II. Bataillon des k.k. Landwehr Infanterie Regiments Nr. 26 stationiert. 1918 kam Cormòns zu Italien.
Heute ist Cormòns das ökonomische und kulturelle Zentrum des Collio. Die Bewohner leben heute hauptsächlich vom Weinbau.
Wie bereits erwähnt, es war eine gute Entscheidung Überland zu fahren, was ich allerdings nicht berechnet hatte, war das Wetter. Es war vor 12 Uhr bereits 30 Grad heiß. Mein Hund und ich wurden im Auto gegrillt (nein ich habe keine Klimaanlage…). Um 13:30 Uhr kamen wir dann endlich am Parkplatz an. Und nach einer kleinen Pause stand natürlich wieder eine Wanderung auf dem Plan und ich entschied mich trotz der Hitze dazu.
Ich ging die kleine Straße vom Parkplatz weiterhin hinauf und stieß schon bald auf die ersten Weinberge, für die diese Gegend bekannt ist. Weiter führte mich mein Weg durch den Ort Cormòns, der einen ganz eigenen Charme hat.
Es fällt mir schwer einzuschätzen wem es nach dieser Wanderung schlechter ging, meinem Hund oder mir! Dies war aber ein perfekter Zeitpunkt um meine Außendusche einzuweihen. Rein in den Bikini und unter die Dusche, mitten auf dem Parkplatz. Ich liebe das Camperleben!
Eigentlich war dieser Tag sehr unspektakulär (außer das zwei Wanderer meinen Gaskocher benutzten – ja sie haben natürlich vorher gefragt, ihre Gaskartusche war leer – und ein vornehmes Menü zauberten und damit auch meine Gaskartusche leerten… Ich kann halt nicht nein sagen).
Die Gegend hier zählt zu einem der bekanntesten Weinanbaugebiet in Italien. Es ist auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Ich werde noch mit einem wunderschönen Sonnenuntergang auf meinen Parkplatz belohnt. Die Menschen aus der Umgebung kommen sogar extra am Abend heraufgefahren, um ihn anzusehen.
Nun haben wir 21 Uhr und es sind im Camper immer noch 27 Grad. Das wird eine heiße Nacht!! Kleiner Bonus, die Grillen zirpen wie verrückt.