Nachhaltigkeit

Unverzichtbare Dinge eines AntiPlastikProBioMinimalisten – Teil 2

Leider muss ich diesen Beitrag in 2 Teile aufteilen, weil es sonst einfach zu viel wird. Hätte nicht gedacht, dass er derart aus den Nähten platzt. Dies ist jedoch auch ein eindeutiges Indiz dafür, dass es über die wenigen „Dinge“ so unheimlich viel zu erzählen gibt!

Hier nun Teil 2 aus der Reihe „Unverzichtbare Dinge eines AntiPlastikBioProMinimalisten“, in dem es in erster Linie um Seifen, Pulver und Reinigung geht.
Teil 1 kannst du hier finden.


Kernseife

Kernseife kennen einige vielleicht noch aus Großmutters Küche. Früher wurde sie unter anderem zur Körperreinigung eingesetzt. Das machen auch heute noch einige Leute, mir persönlich wäre der Geruch zu streng und auch zu aggressiv (empfindliche Haut). Aber gerade, wenn jemand hartnäckigen Schmutz beseitigen muss, ist Kernseife optimal.

Man kann aus Kernseife auch ein Duschgel herstellen, siehe oben. Zusätzlich könnte man auch Honig, Olivenöl, Kokosöl oder Sesamöl dazu mischen. Durch die sehr starke Reinigung soll sie auch gut bei Pickeln und Co. helfen. Ich würde es aber lieber erstmal an einer Stelle ausprobieren.

Ich selbst benutze sie am liebsten für selbstgemachtes Waschmittel. Die Zubereitung ist ein bisschen aufwendig, bzw. zeitintensiv, aber dafür hält das Waschmittel auch sehr lange, man muss es also je nach Verbrauch nur alle 2 – 3 Monate neu anrühren.
Ich richte mich nach dem Rezept von Utopia. Nur die Zitronensäure lasse ich weg. Das Waschmittel ist wirklich toll, es entfernt alle Flecken und riecht zum Glück nicht nach Kernseife! Aber Achtung, dieses Waschmittel ist nichts für Seide oder Wolle (lässt die Fasern aufquellen).

Wer nicht auf sein herkömmliches Waschmittel verzichten möchte, kann Kernseife auch sehr gut als Vorbehandlung benutzen bei hartnäckigen Flecken. Einfach vorher einseifen, kurz einwirken lassen und ab in die Wäsche.

Auch Geschirrspülmittel lässt sich mit Kernseife herstellen. Ich selbst habe es noch nicht probiert, werde es aber demnächst mal machen, wenn mein altes leer ist. Hinzukommt nur noch Natron und Wasser, wird eigentlich ähnlich wie das Waschmittel hergestellt.

Kernseife soll auch gegen Blattläuse helfen. 50 g Kernseife in einem Liter Wasser lösen und dann in eine Sprühflasche füllen. Die Blätter nun einfach besprühen.

Kernseife ist ein exzellentes Reinigungsmittel, vor allem bei Edelstahloberflächen. Ein sehr gutes Rezept dafür findest du hier.

Ich hasse den Geruch von Kernseife, aber den nehme ich auf mich, weil sie einfach ein Allroundtalent ist was Reinigung angeht. Wenn man also viel selbst machen möchte, kommt man um die Kernseife nicht rum. Ich habe mir bei Amazon Marius Fabre ‚Le Lavoir‘ 600g echte Marseiller Kernseife aus 72% Olivenöl bestellt, siehe Bild oben. Achtung, diese Seife ist ein echter Klotz! 600 g ist eine Menge. Dummerweise habe ich sie 2x bestellt und hab nun für die nächsten Jahre Kernseife daheim. ?


Natron

Und da sind wir auch schon beim zweiten Wundermittel: Natron. Würde ich hier alle Einsatzgebiete aufzählen, dann würde dieser Beitrag wieder aus allen Nähten platzen. Die Seite smarticular.net hat sich tatsächlich die Mühe gemacht und 51 Anwendungsgebiete von Natron aufgeschrieben. Wer also Interesse hat, kann hier alles nachlesen. Ich möchte hier doch lieber bei den bescheidenen Anwendungen bleiben, für die ich Natron benutze.

Seit vielen Jahren benutze ich Natron zum Backen, anstatt von Backpulver. Meine Apfel Muffins werden damit einfach pfluffig lecker!

Dann benutze ich Natron in meiner DIY-Zahncreme, von der ich ja schon im letzten Beitrag berichtet habe als es um Xylit ging. Hier nun mal kurz das Rezept.

Zutaten:
• 3 EL kalt gepresstes Biokokosöl
• 3 EL Xylit
• 1 TL Schlämmkreide (am besten natürlichen Schlämmkreide wie z.B. Original Rügener Schlämmkreide)
• Bio-Pfefferminzöl, Menge nach Geschmack z.B. 25 Tropfen
• Optional 1/4 TL Natron

Beim Natron u. Xylit kann man ein bisschen experimentieren, wie man es am liebsten mag. Ich mag es nicht so salzig, deshalb benutze ich weniger Natron. Wie schon im letzten Beitrag geschrieben, bin ich total begeistert von der Zahncreme. Meine Zähle sind heller und mein Zahnfleisch sehr fest. Beim nächsten Zahnarztbesuch kann ich dann auch etwas über die Wirksamkeit gegen Karies sagen (wobei es da auch bei Xylit schon genug Beweise für die Wirksamkeit gibt).

Ja und dann benutze ich Natron im Waschmittel und Reinigungsmitteln. Außerdem soll Natron auch Gerüche entfernen und als Deo gut funktionieren. Ich selbst benutze seit Monaten kein Deo mehr und bin super glücklich.

In meinem Beitrag UN-Shampooniert habe ich bereits angesprochen, dass man Natron auch zur Haarreinigung einsetzen kann. Es soll auch die Haare natürlich aufhellen können bei regelmäßiger Anwendung.

Ansonsten, siehe den Link oben, dort findet man 51 Anwendungen. Das zeigt also: Natron sollte in keinem guten Haushalt fehlen. Ich kaufe am liebsten das Kaiser Natron bei DM.

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Soda

Soda ist das dritte Glied meiner unverzichtbaren Dinge. Man sollte es nicht mit dem Natron verwechseln. Sie sind zwar miteinander verwandt, aber doch unterschiedlich (genauer erklärt hier).

Den Gebrauch von Soda habe ich bei meinem DIY-Waschmittel ja schon erklärt. Es ist ein tolles Reinigungsmittel, man sollte im Umgang allerdings vorsichtig sein, weil es die Schleimhäute reizen kann. Also nicht einatmen und Augen und Mund schützen. Soda macht graue Wäsche wieder weiß. Einen tollen Effekt erzielt man, wenn man die Wäsche vorher einweicht (2 EL Soda auf 10 l Wasser). Auch hier wieder keine Seide oder Wolle damit behandeln!

Und einen Rohrreiniger muss man auch nicht mehr kaufen, wenn man Soda daheim hat. Einfach 4 EL Soda in den Abfluss kippen und eine Tasse Essig hinterher. Einwirken lassen und viel heißes Wasser nachlaufen lassen. Fertig!

Soda löst auch stärkste Verschmutzungen in Töpfen oder Pfannen. Einen EL Soda in den Topf (am besten, wenn er noch ganz heiß ist) und Wasser drauf gießen (es sollte kurz kochen). Dann einwirken lassen.

Man sollte Soda nicht auf aluminiumhaltigen Oberflächen benutzen!


Luffa-Gurke

In der Küche wollte ich auch von den Plastikschwämmen weg und suchte nach Alternativen. Dabei bin ich auf die Luffa-Gurke gestoßen. Ich kannte sie zwar schon vorher – wie mir bewusst wurde – aber eben nicht mit diesem Namen. Ich fand sie bei Amazon und habe sie bestellt!

Sie löst Schmutz, ohne die Oberflächen zu zerkratzen, ist lange haltbar (man kann sie auch bis 90° waschen, ohne Weichspüler) und ist eigentlich unverwüstlich. Sie sind kompostierbar, weil sie aus 100% natürlichem Material bestehen. Sie wird aus einem essbaren Schwammkürbis hergestellt und besteht aus dem getrockneten Fruchtfleisch. Man könnte sie wohl sogar hier bei uns anbauen, eine sehr interessante Alternative, wie ich finde!
Wie man auf dem Bild schon sieht, erhält man so eine „Stange“. Man schneidet sich dann eine Scheibe ab, so dick wie man sie haben möchte.

Ich benutze die Luffa-Gurke zum Abwaschen (bei hartnäckigem Schmutz), zum Putzen und als Peeling-Schwamm beim Duschen. Nach Gebrauch drückt man sie einfach fest aus und legt sie zum Trocknen aus. Sie wird dann wieder hart und man kann in diesem Zustand grobe Verunreinigungen abkratzen. Ich würde sie aber in regelmäßigen Abständen in die Wäsche geben oder einfach in einem Kochtopf auskochen.

Sie ist eine wirklich tolle Alternative zum Plastik-Abwaschschamm, bei dem Unmengen von kleinen Mikroteilchen im Abwasser landen. Außerdem ist sie auch noch günstiger, wenn man bedenkt wie lange man sie benutzen kann.

Und auch positiv: Man kann sie seinem Partner auch mal über den Kopf ziehen, wenn er wieder in der Küche stört, ohne große Verletzungen zu verursachen! 😉

 

Titelbild: Quangpraha
 


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